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Tausend Spiegel
Eine alte Geschichte erzählt von einen Tempel, in dem tausend Spiegel sind. In diesen Tempel verirrte sich eines Tages ein Hund und stand auf einmal 1000 anderen Hunden gegenüber. Dass diese 1000 Hunde seine Spiegelbilder waren, wusste der Hund nicht. Er bekam Angst, knurrte und bellte wütend. Und die 1000 anderen Hunde knurrten und bellten zurück. Je wütender der Hund wurde, desto wütender wurden auch die anderen Hunde. Schließlich lief der Hund davon. „Die Welt ist schlecht“ dachte er sich.
Ein wenig später verirrte sich ein zweiter Hund in den Tempel mit den tausend Spiegeln. Auch er stand auf einmal 1000 Hunden gegenüber. Aber dieser Hund freute sich über die anderen Hunde und wedelte mit dem Schwanz. Und die 1000 Spiegelbilder wedelten auch mit dem Schwanz. Da freute sich der Hund. Je mehr er sich freute und fröhlich herumsprang, desto mehr freuten sich auch die anderen Hunde. Die Freude war grenzenlos. Der Hund konnte sich nur schwer von seinen neuen Freunden trennen. Als er den Tempel verließ, dachte er: „Wie schön ist die Welt!“

In einem Satz zusammengefasst kann man über diese Geschichte sagen: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Bei diesem alten Sprichwort geht es um den Umgang mit anderen Menschen. So wie wir mit anderen sprechen, sprechen auch sie mit uns. Die Antwort auf böse Worte sind wieder böse Worte. Die Antwort auf ein Lächeln ist meistens ein Lächeln.
Man kann das gut beobachten. Zum Beispiel in der Schule oder im Büro. Es ist Morgen, alle sind müde, draußen ist schönes Wetter, aber eine Menge Arbeit wartet. Immer mehr schlecht gelaunte Menschen kommen ins Zimmer. Überall sieht man mürrische Gesichter. Je mehr schlecht gelaunte Personen ins Zimmer kommen, desto trüber wird die Stimmung. Die schlechte Laune ist wie eine Krankheit, an der sich immer mehr Menschen anstecken. Doch auf einmal kommt jemand ins Zimmer, der übers ganze Gesicht strahlt. Diese Person grüßt fröhlich, macht einen Scherz und wechselt nette Worte mit einer Kollegin. Und schon beginnt eine zweite Person zu lächeln. Und eine dritte. Die gute Laune breitet sich aus, wie vorher die schlechte Laune. Eine einzige fröhliche Person kann ein ganzes Zimmer zum Lächeln bringen.
Das Sprichwort ist wahr: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus!“

Habt ihr schon einmal eine ähnliche Situation beobachtet? Was denkt ihr über die Geschichte mit den Hunden und den 1000 Spiegeln? Ich bin sehr neugierig auf eure Kommentare!